Zwei Bischöfe von Leitmeritz würdigen Quinauer Wallfahrt im Juli 2009 

Bischof Jan Baxant am 12.07.2009 in Quinau
Bischof Jan Baxant

Zwar wurde in Quinau/Kvetnov im böhmischen Erzgebirge am ersten Wallfahrtssonntag, dem 5. Juli 2009, das Patronatsfest „Mariä Heimsuchung“ (Festtag 2. Juli) gefeiert, aber am zweiten Wallfahrtssonntag würdigten gleich zwei Bischöfe diesen mehr als 660-jährigen Wallfahrtsort mit ihrer Anwesenheit.

Wallfahrtskerze Quinau 2009
Die Quinauer Wallfahrtskerze von 2009
Inschrift: "Königin des Erzgebirges -
Quinau/Kvetnov"

Bereits 8:00 Uhr morgens am 12. Juli beteten tschechische Katholiken den Rosenkranz an der traditionellen Treppe der Wallfahrtskirche. Um 10:30 Uhr feierte der neue Bischof, Jan Baxant, aus Leitmeritz zusammen mit mehreren Priestern und unter Teilnahme einer großen Anzahl Christen eine Bischofsmesse. Aus der ganzen Region des böhmischen Erzgebirges waren Gläubige angereist, um ihren neuen Bischof zu erleben. Erstmals seit vielen Jahren war dazu die Hauptpforte der Wallfahrtskirche geöffnet worden. Am Nachmittag versammelten sich dann vor allem die Gläubigen, die vor mehr als 60 Jahren als Kinder und Jugendliche zur Quinauer Wallfahrt kamen und zahlreiche Katholiken aus den grenznahen Gemeinden des Bistums Dresden-Meißen, aus Olbernhau, Marienberg und Chemnitz, von wo auch Gemeindepfarrer und Priester mitkamen. Nach dem Rosenkranzgebet begann 14:15 Uhr die Hl. Messe mit Altbischof Josef Koukl aus Leitmeritz. Dieser wurde herzlich begrüßt. In der Predigt würdigte ihn Pfarrer Heinz Bohaboj (Chemnitz) besonders für seine langjährigen Bemühungen um Annäherung und Versöhnung zwischen Tschechen und Deutschen. Er erinnerte auch an die Verleihung des Karlspreises der Sudetendeutschen Landsmannschaft an diesen Bischof im Jahre 2005. Mit etwa 100 Gläubigen war dieser deutschsprachige Gottesdienst recht gut besucht.

Am ersten von drei Wallfahrstssonntagen hatten sich noch mehr Menschen zum deutschen Gottesdienst eingefunden, weil auch die in der alten Heimat verbliebenen Deutschen mit einem Autobus aus Komotau/Chomutov angereist waren. Bereits seit vielen Jahren, als Wallfahrten in der damaligen Tschechoslowakei wieder erlaubt waren, sammelt Hedwig Hurnik aus Komotau/Chomutov die älteren Christen und fährt mit ihnen nach Quinau/Kvetnov und anschließend zum Kaffeetrinken nach Ladung/Lesna ins ehemalige Gasthaus Kroh. In seiner Predigt verglich Pfarrer Gemende aus Bärenstein die Wallfahrt am Sonntagnachmittag mit einem Besuch der Kinder bei ihrer Mutter, die auf ihre Kinder wartet und sich auf sie freut. Er sagte: „ Jetzt ist die richtige Zeit am Nachmittag zur Mutter zu Besuch zu gehen, zu unser aller Mutter Maria, ihr eine Freunde zu machen, sie zu grüßen, mit ihr zu sprechen, sie um Rat und Hilfe bitten“. Die Erhaltungs- und Renovierungsarbeiten an diesem alten Gotteshaus gehen weiter und mit Spenden und Gebeten wird in einigen Jahren, so hoffen wir, das Kirchlein im oberen Erzgebirge wieder zu alter Schönheit und zu neuem Leben erstehen.

Bischof Koukl in Quinau 12.07.2009
Begrüßung von Altbischof Koukl in Quinau am 12.07.2009

Bericht und Fotos:
Jürgen Schmidt aus Ojes bei Görkau

 



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