Nachruf

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Hiermit möchten wir, der Georgendorfer Heimatverein, unsere Heimatfreunde darüber informieren, dass unser Heimatfreund, Landsmann, Urgestein des Erzgebirges und gebürtiger Georgendorfer

Fritz Liebscher
(genannt und bekannt als Hampel Fritz)

Ende März im 85. Lebensjahr plötzlich und unerwartet in seiner Wohnung in Dresden an Herzversagen verstorben ist.

Fritz war ein gebürtiger Georgendorfer. Seine Mutter hatte eine kleine Weinstube und Weinhandlung unmittelbar an der böhmisch-sächsischen Grenze zu Deutsch Georgenthal, sein Vater war in der Papierfabrik Obenauf und Klippel in Georgendorf im Kohlweg als Arbeiter tätig. Fritz lernte von 1938 bis 1941 in Oberleutensdorf den Kaufmannsberuf und wurde unmittelbar nach der Lehre zur Wehrmacht eingezogen. Nach der Gefangenschaft kehrte er nach Cämmerswalde zurück und wohnte mit seinen Eltern in der alten Obenauf-Villa, die zur Pappenfabrik Cämmerswalde gehörte. Er war dort längere Zeit als Arbeiter beschäftigt und lernte seine Ehefrau Erika kennen, die er später heiratete. Seine Leidenschaft, Kaufmann zu sein, führte dazu, dass er sich der damaligen Konsum-Genossenschaft anschloss und in Cämmerswalde einen Allerweltsladen eröffnete und trotz der schlechten Nachkriegszeit erfolgreich betrieb. Fritz besorgte alles, was von den Menschen zum Leben gebraucht wurde. Seine Tüchtigkeit führte dazu, dass er in den Folgejahren zum Konsum-Vorsitzenden avancierte und über viele Jahre in den ehemaligen Kreisen Brand-Erbisdorf und Freiberg tätig war. Durch den Bau der Rauschenbach-Talsperre wurde sein Haus in Neuwernsdorf liquidiert und er verzog nach Dresden, wo er ebenfalls bis zum Rentenalter in leitenden Funktionen beim Konsumverband Sachsen tätig war.

Er war immer ein Familienmensch, Hobby-Gartenbesitzer und leidenschaftlicher Heimatfreund, der von Anfang an kein Heimattreffen der Georgendorfer ausgelassen hat. Ich hatte persönlich ein besonders gutes Verhältnis zu ihm. Wir waren lange Zeit Arbeitskollegen in der Papierfabrik. Auch kaufte ich 1950 meinen ersten Wintermantel und meine ersten Lederschuhe in dieser Zeit bei ihm in Cämmerswalde. Wir standen insbesondere nach der Wende bei den Heimattreffen in Verbindung, telefonierten oft und tauschten über aktuelle Zeitprobleme unsere Gedanken aus. Anfang März telefonierte ich noch mit ihm, sandte ihm das Programm des Heimattreffens 2009 zu, und er versicherte, dass er auf alle Fälle kommen wird. Er fuhr noch selbst mit seinem kleinen Auto.

Fritz war, wie erwähnt, ein engagierter Heimatfreund, der aufgeschlossen, stets freundlich und hilfsbereit auftrat. Er vertrat eine sehr positive Meinung zu Zeit- und natürlich Vertriebenenproblemen ohne revanchistische Interessen zu vertreten.
Fritz war bei den Heimatfreunden sehr beliebt und wir, die Georgendorfer Heimatfreunde, bedauern sehr, dass er nicht mehr unter uns weilt. Wir möchten seiner Ehefrau Erika und seinen Kindern unser aufrichtiges Mitgefühl und Beileid aussprechen. Wir haben der Familie unsere Beileidsbekundung übermittelt, in der wir versichern, dass wir Fritz ein ehrendes, unvergessenes Andenken bewahren. Fritz wird für uns ein Georgendorfer Urgestein bleiben.

Im Auftrag des Georgendorfer Heimatvereins
ein ebenfalls Georgendorfer Urgestein

Wolfgang Schindler
Hohensaaten im März 2009



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